Wie alles begann
Es war Zypper, der für eine Ausstellung im Berliner FEZ im Jahre 2011 sein MOC mit einem Gleisanschluss zu einem möglichen Nachbarn ausgestattet hatte. Im Blick hatte er dabei idefix. Der war zu dem Zeitpunkt nämlich neuer Monorailer, weil ihm Zypper mit seinem roten Airportshuttle bei einer anderen Ausstellung ein Wochenende lang derart penetrant vor der Nase herumgefahren war, dass idefix nichts anderes übrig blieb, als sich selber eine Monorail-Anlage zuzulegen Und für die nächste Ausstellung wollten die beiden ihre Anlagen so nebeneinander aufstellen, dass ein Zug in den Bereich des Nachbarn fahren konnte. Das gelang auch.

Als die FanWelt 2012 anstand, gelang es Zypper, auch Brixe als nächste Nachbarin dafür zu gewinnen, ihre Gleise so zu legen, dass ein Übergang von ihrem - das hieß noch gar nicht: - Modul zu seinem möglich war. Zusammen mit idefixens "Modul" ergab sich auf der FanWelt der schöne Anblick einer großzügigen Anlage, auf der ein Zug theoretisch "beliebig" auf den verschiedenen Abschnitten herumfahren konnte.

Diese Anlage erweckte das Interesse mehrerer anderer AFOL, die bekannten, ebenfalls über Monorail-Schienen zu verfügen.

Aber ach, ein System wurde mit dieser Ur-Anlage nicht verfolgt. Züge kamen zwar von einem Modul ins andere, jedoch nicht so ohne Weiteres auch wieder zurück. Wegen vieler eingleisiger Abschnitte konnte immer nur ein Zug zur Zeit in einem Modul fahren. Manche kamen nur zurück, wenn man die Fahrtrichtung änderte. Über diesen insgesamt unbefriedigenden Zustand kamen Brixe, idefix und Zypper im Hotelrestaurant ins Gespräch. Es konnte nicht ausbleiben, dass sich weitere Tischnachbarn ins Gespräch mengten und ihrerseits Ideen formulierten. Wer zuerst das Wort "Standard" in den Mund nahm, ist nicht überliefert. Tatsache ist: Es war schon spät, und Kölsch floss in Strömen. Wenig später - nachdem im Rahmen eines kölschbefeuerten, ausführlichen Brainstormings der Name ermittelt war - hatte sich das Stammteam gefunden und in einem feierlichen Moment - der von der herbeigerufenen Hotelnotarin beglaubigt wurde, die Gründungsurkunde unterzeichnet. Ein Fototermin am Folgetag rundete den Gründungsakt ab.

Es gab zu diesem Zeitpunkt: Noch nichts. Ein Gründungsmitglied (wir sagen nicht, wer), verfügte an dem Abend nicht über eine einzige Schiene.

Das kam alles später. In den Wochen nach der FanWelt formulierten Zypper und Legoviller während eines ausführlichen und anlagegesättigten Mailwechsels das, was den MoRaSt heute noch ausmacht: Das Schritt für Schritt-Dokument. Im Grunde muss man nur wissen, dass ein Modul vier 32er Platten tief ist und dass der Übergang zum Nachbarn vorn und hinten durch einen Abstand ermöglicht werden muss, der 6 Noppen vom Rand entspricht. Das ist die breite Stelle eines Stoppers, so dass ein Stopper bündig mit der Außenkante abschließt. Der Rest ergibt sich aus der Monoraileigenen Gleisarithmetik.

Seine Premiere feierte der MonoRailStandard bei ABS Steinchen im Mai 2013 in Sankt Augustin, als mit 6 Teilnehmerinnen und Teilnehmern und 67,34 Metern Gleislänge ein erster Maßstab gesetzt wurde.